Verantwortung im Ehrenamt - Ohne Familie geht's nicht
Interview: Sabrina Höflinger
Franzi und Stefan Götz sind gemeinsam als Ehepaar bei der Bergwacht Leitzachtal seit 2019 aktiv. Franzi ist außerdem mit Hund Floki Mitglied bei der Lawinenhundestaffel Hochland und im Hundestaffel Förderverein Ersthelfer vor Ort Bayrischzell-Fischbachau e.V. engagiert. Wir haben die Innovationsmanagerin in der Sportartikelbranche und den Geschäftsführer in der Kunststoffindustrie zum Gespräch getroffen und gefragt, wie sie sich absprechen fragt, und was sie für die Zukunft geplant haben.
Ihr seid beide bei der Bergwacht aktiv – Fluch oder Segen?
Familie Götz: Segen! Wir haben in den letzten vier Jahren nicht nur Kameraden, sondern auch Freunde gefunden. Sowohl in der eigenen Bereitschaft als auch bei unseren Nachbarbereitschaften und in der Hundestaffel. Es ist die eine Sache, draußen zu sein und zu helfen, aber zu einem anderen großen Teil geht es einfach um die tolle Gemeinschaft.
In allen Bereichen der Gesellschaft ist es wichtig, dass sich Menschen engagieren und ihre Fähigkeiten für andere einbringen.
Wart oder geht ihr gemeinsam in den Einsatz? Wenn nein, warum nicht?
Familie Götz: Wir gehen gern gemeinsam in den Einsatz. Wir sind ein eingespieltes Team, egal ob beim Bergsteigen oder im Alltag. Das macht es auch im Einsatz schön, zusammenzuarbeiten.
Wie sprecht ihr euch als Hundeeltern ab? Wer bleibt bei einem Einsatz daheim bei eurem Hund Floki?
Familie Götz: Ist es ein normaler Bergwachteinsatz, wartet Floki daheim, bis wir wiederkommen. Wird zu einer Vermisstensuche alarmiert, ist Floki als offiziell einsatzfähiger Flächensuchhund selbst im Dienst, gemeinsam mit Franzi als Hundeführerin.
Jetzt seid ihr nicht nur Hundeeltern, sondern erwartet auch euer erstes Kind. Wie geht es mit dem Ehrenamt und eurem Engagement weiter?
Familie Götz: Wir sind glücklich über den Familienzuwachs, und bis zur Geburt lasse ich, Franzi, es etwas ruhiger angehen. Sobald es geht, will ich danach wieder loslegen. Flokis Lawinenausbildung geht weiter, und die Ausbildung zur Rettungssanitäterin würde ich auch gern noch machen.
Wir freuen uns auf die Herausforderung, Bergwacht und Familie gemeinsam zu meistern.
Habt ihr euch bewusst Grenzen (beispielsweise zu Zeiten, Frequenz, Risiken, …) gesteckt?
Familie Götz: Nein, wir versuchen uns so gut abzustimmen, dass zwischen uns keine Konflikte entstehen. Die Risiken, die wir mit der Bergwacht eingehen, sind durch die Struktur und die Kameraden kontrollierter als bei unseren privaten Bergtouren. Zu Zeit oder Frequenz setzen wir keine Grenzen, da wir das Engagement in der Bergwacht nicht als Zusatz oder als Last empfinden. Wir können hier unser Interesse für die Medizin und unsere Leidenschaft für die Berge vereinen.